Projekt Beschreibung
Geschichte
Allgemein
Das damalige Feuerwehrhaus an der Hauptstraße
Im Jahre 1853 wurde für die damalige Pflichtfeuerwehr der Gemeinde Pietling ein Feuerlöschrequisitenhaus an der heutigen Hauptstraße errichtet. Über die Größe und über die Ausstattung ist uns nichts Genaues bekannt. Da an das Gebäude in der heutigen Form ein Anbau für eine Gemeinschaftswaage und ein Querbau angefügt wurden, dürfte das Requisitenhaus im Jahre 1853 ein Bau von ca. 5 m Länge und 3 m Breite gewesen sein. Bis zum Jahre 1909 stand das Feuerlöschrequisitenhaus auf „fremdem Grund”. Am 22. August 1909 trat der Koiser-Bauer und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Pietling Franz Lenz das Grundstück an die Gemeinde Pietling ab. Schon in den Sechziger Jahren war das „Feuerwehrhaus” entschieden zu klein. Das im Jahr 1970 für die Feuerwehr erworbene „Feuerwehrauto” TSF/8, Ford Transit, hatte z. B. keinen Platz und musste „privat” untergebracht werden.
Das Feuerwehrhaus an der Kirchenstraße
Im Zuge der Eingemeindung der Gemeinde Pietling nach Fridolfing wurde 1973 an der Kirchenstraße ein neues Feuerwehrgerätehaus mit Mannschaftsraum erbaut.
Im Jahre 1991 wurden am Feuerwehrhaus Umbaumaßnahmen und ein Anbau vorgenommen. Es wurden ein Atemschutzpflegeraum zur optimalen und hygienischen Pflege der Geräte, ein zweites WC, eine zweckmäßige Werkstatt, ein Material- und Materialvorratsraum und ein Mehrzweckraum eingerichtet.
Die Saug- und Druckspritze (Eigentum FW Fridolfing)
Die technische Ausrüstung der FF Pietling bestand in den Gründungsjahren wohl aus wenigen einfachen Geräten (Kübel, Zuber, Einreißhaken) und entsprach schon damals nicht den Erfordernissen, so dass im Jahre 1894 in der Gemeinde Pietling der Entschluss reifte, eine Feuerspritze (Saug- und Druckspritze) für die Feuerwehr anzukaufen. Ob diese Spritze nur für die Freiwillige Feuerwehr oder für die Pflichtfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam angeschafft wurde, geht aus den Quellen nicht hervor. Der Verfasser dieser Festschrift neigt jedoch zur Ansicht, dass es zu diesem Zeitpunkt keine Pflichtfeuerwehr mehr gab.
Die im Jahre 1932 gekaufte Tragkraftspritze TS 8
Die 1894 angeschaffte Saug- und Druckpumpe war 38 Jahre als „Feuerspritze” im Einsatz und wurde 1932 durch eine Tragkraftspritze TS 8, Marke Magirus, abgelöst. Diese Tragkraftspritze wurde für einen längeren Transport auf ein Wägelchen geladen und konnte dann am Brandort schnell zur benutzten Wasserstelle (z. B. Löschteich) getragen werden. Sie war für damalige Verhältnisse ein modernes und leistungsfähiges Gerät zur Brandbekämpfung. Zur technischen Ausstattung der FFW Pietling gehörten im Jahre 1932 u. a. noch ein Mannschafts- und Gerätewagen, eine Feuerspritze Baujahr 1884 (jeweils Pferdegespanne), zwei Anstellleitern, zwei Sanitätstaschen, 13 Meter gummierte und 486 Meter nichtgummierte Druckschläuche, Strahlrohre, ein Verteiler, Schutzkleidung, eine Handdruckspritze mit Messingstrahlrohren u. a.. Die Feuerspritze Baujahr 1884 und die Handdruckspritze hatten aber schon damals fast nur mehr musealen Wert.
Die 1964 gekaufte Spritze TS 8
1964 wurde von der Gemeinde Pietling eine neue, leistungsfähige und robuste Spritze (Marke: TS 8 von Magirus mit VW-Motor) gekauft. Auch diese Spritze musste für den Transport mit dem Traktor auf einen Anhänger verladen werden.
1970 erhielt die FFW Pietling erstmals ein Feuerwehrauto, TSF Ford Transit mit Tragkraftspritze TS 8/8. Die Häufigkeit der technischen Hilfeleistung hatte im Vergleich zum bisher typischen Brandeinsatz stetig zugenommen, so dass eine bessere Mobilität eines „Feuerwehrtrupps” erforderlich geworden war.
1973 wurde dann das TSF gegen eine modernes und geräumigeres Löschgruppenfahrzeug LF 8, Mercedes 408, ausgetauscht.
Die Anforderungen an die Feuerwehr stiegen mit zunehmender Technisierung weiterhin rapide an. In der Folge wurde 1975 in das Löschgruppenfahrzeug der Fahrzeugfunk eingebaut. Die Alarmierung der Feuerwehr, die bisher über Telefon, Kirchenglocken oder manuell ausgelöster Sirenen erfolgte, übernahmen nun Sirenen, die zentral über Funk ausgelöst wurden.
Das LF 8 von Iveco Magirus
Am Löschgruppenfahrzeug, seit 1973 im Einsatz, hatte trotz guter Pflege der Zahn der Zeit genagt. 1987 wurde deshalb ein IVECO Allrad-LKW, Mannschafts- und Gerätefahrzeug LF 8 gekauft. Dieses neue Löschfahrzeug ist auch mit „schwerem Atemschutz”, Löschschaum, Notstromaggregat mit Beleuchtung, vier „leichten” Chemie-Schutzanzügen und den üblichen Ausrüstungsgegenständen zur Brandbekämpfung ausgestattet.
Die TS 8 von Magirus
Nach fast 30 Jahren Einsatz zeigten sich bei der Tragkraftspritze TS 8 Ma-girus erhebliche Mängel in der Leistungsfähigkeit der Pumpe, deshalb wurde eine neue Tragkraftspritze gekauft.
Diese neue Tragkraftspritze TS 8/8 „Fire 1000″ der Firma Magirus wird von einem Fiat 4-Zylinder Reihenmotor angetrieben. Die Feuerlöschkreiselpumpe bringt bei einem Ausgangsdruck von 8 bar eine Mindestförderleistung von 800 Liter Wasser pro Minute. Eine große Erleichterung in der Handhabung gewährleistet ein Elektrostarter, der im Vergleich zum bisherigen Handkurbelstart Zeitersparnis und ein geringeres Verletzungsrisiko mit sich bringt.
Mehrzweckfahrzeug Ford Transit
1999: Anschaffung eines Feuerwehr-Mehrzweckfahrzeuges Marke Ford-Transit; Verwendung: Einsatzleitfahrzeug, Mannschaftstransport; Ausstattung: Mittel zur Verkehrsabsicherung und Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Brandkatastrophen
Vor 1900
1885:
Siegl-Anwesen in Seebach; Ursache: Unbekannt; Schaden: Kuhstall und Scheune vernichtet; Wohnhaus bleibt verschont.
21. August 1892:
Stiefer-Anwesen in Kelchham; Brandursache: Nach Erzählungen herrschte abends ein sehr starker Gewittersturm. Man wollte das Getreide noch in die Scheune bringen, dabei wurde eine Laterne umgeworfen. In wenigen Augenblicken stand die Scheune in Flammen; das ganze Anwesen brannte bis auf die Grundmauern ab.
Juni 1893:
Siegl-Anwesen in Seebach; Ursache: Keine Anhaltspunkte; durch den starken Ostwind wurden die Rettungsarbeiten sehr erschwert. Stall, Scheune, Nebengebäude und ein Teil des Wohnhauses brannten nieder. Das Wohnhaus wurde von italienischen Maurern wieder aufgebaut.
27. Juni 1894:
Streibl-Anwesen in Allerfing; An die Brandkatastrophe erinnert die Votivtafel in der Wallfahrtskirche Maria Bühel bei Oberndorf/Österreich.
Bis 1930
19.11.1916:
Tischler-Anwesen in Pietling; Ursache: Heißlaufen der Lager am Dresch-Wagenzylinder; als andere Ursache wird berichtet: eine brennende Kerze fiel ca. 1 m vom Dreschwagen entfernt aus der Laterne.
09. Februar 1918:
Lenz-Bauer in Berg (heute: Anwesen Georg Schuster); das Anwesen brannte bis auf die Grundmauern nieder; Entstehung des Brandes in der Scheune; Ursache nicht bekannt. Rettung von Vieh und Mobiliar sowie des Zu- und Nachbarhauses durch die Nachbarn und die Feuerwehr Pietling; Scheune, Stall und ein Teil des Wohnhauses brannten nieder; großer Wassermangel beim Löschen, deshalb musste anfangs die Jauchegrube „herhalten”.
27.12.1921:
Brand beim Fürster in Fürst; Ursache: Zwei Buben (6 und 8 Jahre) spielten in der Scheune mit Zündhölzern; Stadel, Kuh- und Ochsenstall, Zuhaus und verschiedene Nebengebäude brannten nieder.
1923:
Oberfranker-Anwesen in Kelchham; Ursache: Blitzschlag; das ganze Anwesen brannte nieder; das Anwesen wurde beim Wiederaufbau um ca. 40 m „versetzt”
06.05.1925:
Hofer-Anwesen (Kramer- u. Gütlerfamilie Matthäus Lenz); Anwesen brannte total nieder, Viehbestand konnte gerettet werden. Ein großer Teil des Mobiliars verbrannte. Infolge Wassermangel konnte nur die Pietlinger Spritze am Brandort tätig sein – mit der Fridolfinger Motorspritze wurde Löschwasser aus dem Dorf hochgepumpt. Das Zuhaus blieb vom Feuer verschont; (heute: Anwesen Lechner). Ursache: nicht bekannt; es wird jedoch Brandstiftung angenommen, da das Feuer an zwei Stellen gleichzeitig ausbrach.
1927:
Stettmeier-Enhub: Sämtliche Wirtschaftsgebäude des Vierseithofes brannten nieder. Der Enhuberbauer fuhr mit dem Zug von einer Wallfahrt von Altötting nach Hause und sah von Gierling aus das Unglück. Ursache:
vermutlich Unachtsamkeit eines Kindes beim Einstellen von Wagen in die Scheune.
1930-1950
07.09.1937:
5.00 Uhr früh, Seemaier-Anwesen; Ursache: vermutlich durch Kaminschäden; Scheune, Stallung und Dachstuhl des Wohnhauses brannten nieder. Gesamte Heu- und Getreideernte vernichtet; das Restgut „brannte” 3 Tage. Erst nach 3 Tagen hatte die Feuerwehr die Brandstätte abgebaut und das Restgut abgefahren.
10.10.1942:
Kraller Engelbert, Kelchham; Ursache: zündelnde Kinder; Schaden: Holzschuppen und Backhäusl verbrannten.
24.07.1943:
Anton Bachmeier, Berg (heute: Anwesen Albert Kraller); Ursache: Blitzschlag; „Im Nu stand das größtenteils aus Holz gebaute Anwesen in Flammen”. Das Vieh und mehrere Fahrnisse konnten gerettet werden. Die Heu- und Kornernte wurde vernichtet.
1950-1990
20.01.1957:
Bastl-Anwesen (Schild), Allerfing; bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Mobiliar und Vieh konnte gerettet werden. Die Vorräte an Heu und Stroh und ein Großteil der landwirtschaftlichen Geräte verbrannten. Extremer Löschwassermangel durch zu geringen Wasservorrat und durch die Kälte
Brandursache: fehlerhaftes Einführen des Ofenrohres in den Kamin; das glühende Rohr hatte die Holzdecke in Brand gesetzt. Da keine Feuermauer vorhanden war, erfasste das Feuer in kurzer Zeit auch die an das Wohnhaus angebauten Wirtschaftsgebäude.
30.08.1964:
Prams, Hornis; Scheune und Stallung, Teil des Wohnhauses; Ursache: Reste des Bindegarns verfingen sich im Häcksler; Erhitzung und Selbstentzündung.
Ab 1990
9. August 1999:
Anwesen Thomas Dandl in Nilling; Ursache: Blitzschlag; die landwirtschaftlichen Gebäudeteile brannten nieder, das Wohnhaus wurde schwer beschädigt.
Kommandanten
Franz Lenz
-1912
Franz Lenz
1912-1914
Johann Abstreiter
1914-1920
Sebastian Huber
1920-1928
Josef Obermayer
1928-1939
Johann Gerl
1939-1940
Josef Obermayer
1940-1945
Johann Dandl
1945-1949
Johann Lebacher
1949-1953
Franz Sigl
1953-1964
Georg Maier
1964-1969
Franz Kroier
1969-1982
Franz Jäger
1982-2013
Hans Schild
2013-
Vorstände
Adi Maier
1993-1995
Georg Mörtl
1995-2003
Günther Maier
2003-2011
Bernhard Kletzl
2011-2018
Andreas Stadler
2018-